Langbeschreibung
Dieser Essay behandelt das Phanomen der doppelten Belastung von Frauen, die zugleich "ihren" Haushalt in Ordnung halten und einem "normalen" Beruf nachgehen (wollen/miissen).Er konzentriert sich auf zwei Seiten einer dialektischen Situation: einmal das naheliegende Faktum, daB eine zweifache Belastung die Arbeitshetze intensiviert, den StreB intensiviert und die freie Zeit so weit "auffriBt", daB ein humanes Leben ausgeschlossen bleibt: die Not der Tugend; zum andern der weniger leicht zugangliche, gleichwohl reale Sachver halt, daB Belastungen auch Herausforderungen darstellen, Bewiih rungs proben mit der Chance zu personlicher Entwicklung und strate gischer Entfaltung: die Tugend der Not. Beide Seiten gehOren untrennbar zusammen. Wie ihr Verhaltnis im einzel nen verlauft, ist eine offene Frage. Vermutlich folgt es jener "Laffer-Kur ve", die einige Zeit lang in der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion eine Rolle spielte: d.h., bis zu einem gewissen Maximum fordern zusatzli che Belastungen die Entfaltung der Personlichkeit; was dariiber hinausgeht, lost regressive Veranderungen aus. Den Umschlagpunkt galte es theoretisch zu bestimmen und praktisch zu stabilisieren.
Inhaltsverzeichnis
0. Einleitung: Not und Tugend.- 1. Situation, Geschlecht und Charakter.- 2. Sinn und Eigensinn.- 2.1 Arbeit und Technik.- 2.2 Ehe und Familie.- 2.3 Erfahrung und Erwartung.- 3. Eigensinn und doppelte Last.- 3.1 Die Macht der Ohnmacht.- 3.2 Positive Macht.- 3.3 Negative Macht.- 4. Freiheit, Gleichheit, Weiblichkeit.- 4.1 Das kodifizierte Klischee.- 4.2 Der kulturelle Körper.- 4.3 Das kontingente Konstrukt.- 4.4 Große Worte und kleine Kriege.- 5. "Die Sorge um sich".- 5.1 Das Ich.- 5.2und die Anderen.- 6. Das strategische Spektrum.- 6.1 Die gewerkschaftliche "Beschlußlage".- 6.2 "Die andere Stimme".- 6.3 Der "kategorische Imperativ".- 6.4 "Eine Art von crossing".- 7. Fazit.