Schwein gehabt!

Schwein gehabt!
Redewendungen des Mittelalters
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Artikelnummer:
9783939722311
Veröffentlichungsdatum:
2023
Erscheinungsdatum:
01.06.2010
Seiten:
128
Autor:
Gerhard Wagner
Gewicht:
337 g
Format:
203x174x20 mm
Sprache:
Deutsch
Langbeschreibung
Viele werfen die Flinte ins Korn, weil sie bei Redewendungen mit ihrem Latein am Ende sind. Es geht ja auch auf keine Kuhhaut, wie viele Menschen alte Redensarten nicht mehr verstehen und von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, weil ihnen diese Ausdrücke spanisch vorkommen. Aber anstatt dazustehen wie die Ölgötzen, sollten sie lieber diese Scharte auswetzen. Denn wenn sie alles auf die lange Bank schieben, können sie nur Maulaffen feilhalten.In diesem Buch wird keinem ein X für ein U vorgemacht. Die Herkunft von 200 Redewendungen wird geklärt, ob tatsächlich oder nur scheinbar aus dem Mittelalter.
Hauptbeschreibung
Vorwort Holzauge, sei wachsam! Redewendungen sind wie Brücken in die Vergangenheit. Leider gehen diese Brücken immer mehr verloren, weil viele Bezüge, auf die Redensarten zurückgehen, heute in Vergessenheit geraten sind. Wer hat jemals eine Tretmühle in Aktion gesehen, wer könnte noch mit einem Heller bezahlen, und wer hätte eine Verwendung für ein Kerbholz? Bei den Älteren sind solche Begriffe noch in aller Munde, aber jüngeren Jahrgängen muss man neuerdings erklären, was man meint, wenn man von einem Zeitgenossen behauptet, er habe das Heft in der Hand oder er sei auf den Hund gekommen. Sie wissen nicht mehr, was man auf die hohe Kante legt oder wann die Tafel aufgehoben wird. Denn Deutsch ist eine lebendige Sprache, und Einflüsse aus anderen Sprachen, dem Internet und der populären Massenkultur verändern sie; besonders die Medien tragen zu dieser Entwicklung bei. So sind in den letzten Jahrzehnten selbstverständlich auch neue Redensarten wie Auf Konfrontationskurs gehen oder Die gleiche Wellenlänge haben entstanden. Aber viele historische Redewendungen und Ausdrücke fallen dem Wandel der Sprache zum Opfer und nicht mehr benutzte Redensarten sterben aus. Dabei gehören Redewendungen und Redensarten so fest zu unserer Sprache, dass wir viele gar nicht mehr als solche erkennen. Ob es nun Wörter wie Hänseln, Aufdecken oder Überführen sind oder Denkzettel, Prügelknabe oder Garaus, sie sind assimiliert und den meisten Zeitgenossen so vertraut wie Kind und Kegel. Warum aber steigt man ins Bett und schlägt ein Buch auf? Auch die älteren Semester wissen nur, was gemeint ist; aber wissen sie auch, woher diese Formulierungen ursprünglich kommen und unter welchen Umständen sie einmal entstanden sind? Dieses Buch will eine Eselsbrücke bauen und Ross und Reiter nennen. Zwischen den Zeilen Die Herkunft vieler mittelalterlich klingender Redensarten erweist sich bei näherem Hinsehen als nicht wirklich alt. Eine ganze Reihe sind erst im 19. Jahrhundert entstanden, einige scheinbar alte sind auch noch deutlich jünger. Tatsächlich stammen aber sehr viele Redensarten aus der Zeit der Ritter und Minnesänger. Einige Fremdenführer in Burgen schmücken ihre Führungen deshalb mit Redewendungen aus, von denen sie glauben, dass sie ihren Ursprung im Mittelalter haben. In Burgen lässt sich nämlich gut erklären, dass erstaunlich viele Redensarten wie Etwas im Schilde führen oder Auf großem Fuße leben aus der Zeit der Zugbrücken und Kettenhemden stammen oder doch zumindest jahrhundertealte Wurzeln haben. Dieses Buch fasst 200 Redewendungen zusammen, die meist auf das Mittelalter oder die frühe Neuzeit zurückgehen oder auf historische Tatsachen, Personen oder Ereignisse dieser Zeit Bezug nehmen und auch heute noch populär sind. Alte Redensarten mit Wurzeln in anderen Sprachen wie Latein, Französisch oder Jiddisch, die früher in Deutschland parallel zum Deutschen existierten, konnten nicht berücksichtigt werden, auch nicht die vielen Wendungen, die auf Bibelstellen zurückgehen wie Perlen vor die Säue oder Die Hände in Unschuld waschen. Desgleichen ist auf Redensarten verzichtet worden, die sich mit etwas Nachdenken selbst erklären wie Jemanden matt setzen oder Über den Berg sein. Dafür wurde die Gelegenheit genutzt, einige Wendungen als nicht historisch und ihre üblichen Erklärungen als falsch zu entlarven - die bekannteste dürfte Einen Zahn zulegen sein. Vielleicht kann dieses Buch etwas dazu beitragen, dass einige bedrohte (Redens-)Arten vor dem Aussterben bewahrt werden. Denn auch wenn sie den älteren das Wasser nicht reichen können, haben die jungen Leute ja kein Brett vor dem Kopf oder sindauf dem Holzweg, und bevor wir den Teufel an die Wand malen und sie Scherereien bekommen, werden wir sie nicht in Bausch und Bogen verdammen, sondern ein Auge zudrücken und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, und wenn sie erst mal alles aus dem Effef
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7Kapitel 1: Ritterliches 9¿Hieb- und stichfest¿Von Pechnasen und großen FüßenKapitel 2: Gerichtliches 35¿Mit Hängen und Würgen¿Von Kerbhölzern und DaumenschraubenKapitel 3: Historisches 57¿Hinz und Kunz¿Von Windmühlen und SchildbürgernKapitel 4: Kirchliches 65¿Jetzt schlägt¿s 13¿Von Ölgötzen und GardinenpredigtenKapitel 5: Gewerbliches 77¿Alles in Butter!¿Von Tretmühlen und ZapfenstreichenKapitel 6: Öffentliches 99¿Auf Heller und Pfennig¿Von Fersengeld und KuhhäutenKapitel 7: Häusliches 111¿Immer die alte Leier¿Von Maulaffen und BrotkörbenStichwortverzeichnisLiteraturverzeichnisBildnachweis