Langbeschreibung
Enactment beschreibt das erneute In-Szene-Setzen früher emotionaler Modellszenen und Beziehungsmuster, die auf paradoxe Weise eine biografische Bedeutung für Patient*in und Therapeut*in haben. Letztere werden in einer Weise involviert, die sie nicht beabsichtigt hatten. Trotz bester Absichten verfangen sie sich in eben jenem relationalen Netz, das sie zu erforschen anregen möchten.Das Konzept Enactment taucht in nahezu allen zeitgenössischen psychodynamischen Schulen auf, aber speziell in der relationalen Psychoanalyse steht es im Zentrum des theoretischen und klinischen Interesses. Die subtile Interdependenz von Übertragung und Gegenübertragung wird in dieser ko-konstruierten Beziehung neu gedacht. Jens Tiedemann betrachtet das Enactment aus der Perspektive der zeitgenössischen Psychoanalyse und veranschaulicht anhand verschiedener Fallbeispiele seine klinisch-praktische Relevanz.
Hauptbeschreibung
Enactment beschreibt das erneute In-Szene-Setzen früher emotionaler Modellszenen und Beziehungsmuster, die auf paradoxe Weise eine biografische Bedeutung für Patient*in und Therapeut*in haben. Das Konzept taucht in nahezu allen zeitgenössischen psychodynamischen Schulen auf. Jens Tiedemann betrachtet das Enactment aus der Perspektive der zeitgenössischen Psychoanalyse und veranschaulicht anhand verschiedener Fallbeispiele seine klinisch-praktische Relevanz.
Inhaltsverzeichnis
EinführungVorläufer des KonzeptsDreieck von Wiederholung, Widerstand und ÜbertragungDie 'Redekur' und das Problem der HandlungSándor Ferenczis 'Dialog der Unbewussten'Hans Loewalds 'inszenierte Dimension der Übertragung'Rollenspiel-Bereitschaft, szenisches Verstehen und HandlungsdialogVom Agieren zum EnactmentDie Einführung des KonzeptsDas Gegenübertragungs-EnactmentDefinitionsversuche bei den interpersonalen FreudianernEnactment in der interpersonal-relationalen PsychoanalyseHarry Stack Sullivans 'teilnehmender Beobachter'Edgar Levensons 'Isomorphismus' von Wort und HandlungTherapeutisches Diktum: 'Was geht hier vor sich?'Enactments bei den Relationalen: Stephen A. MitchellAlte versus neue Objekte'Wessen schlechte Objekte sind wir eigentlich?'Übertragungs- und Gegenübertragungspositionen bei traumatisch bedingten EnactmentsEnactment als relationale Version des WiederholungszwangsEnactments als 'intersubjektive Unausweichlichkeiten'Das Enactment-Dissoziations-Modell: Philip BrombergDissoziation versus VerdrängungMultiplizität von SelbstzuständenEnactment als 'gemeinsamer dissoziativer Kokon'Relationales Unbewusstes, Enactment und mutuelle projektive IdentifizierungKollision zwischen dem Beruflichen und dem PersönlichenEnactments und Hier-und-Jetzt-SchamEnactment als unformulierte, dissoziierte Erfahrung: Donnel B. SternInszenierte Erfahrung ist unformulierte ErfahrungDissoziierte, inszenierte Erfahrung des 'Nicht-Ichs'Enactment als Interpersonalisierung der DissoziationEnactment als Abwesenheit der inneren KonfliktfähigkeitEnactments und wechselseitige AnerkennungGenerative EnactmentsAffektregulierung und Enactment 81AffektregulationstherapieDrei ParadigmenwechselLinke und rechte GehirnhälfteExplizites und implizites GedächtnisEnactments als dialogische Interaktion von relationalen UnbewusstenAffekttoleranzfenster und Enactments - NeuropsychoanalyseRelationale Traumata, Dissoziation und SelbstzuständeDissoziation im ko-konstruierten EnactmentNonverbale Kommunikation und EnactmentsDas relationale Unbewusste als 'Zwei-Personen-Unbewusstes'Projektive Identifizierung als nonverbales Kommunikationssystem von EnactmentsMutuelle EnactmentsDie Kunst und Praxis der psychodynamischen PsychotherapiePsychodynamische Arbeit mit Selbst-ZustandswechselnIntrinsische Selbstverborgenheit von EnactmentsPsychodynamische Arbeit an den Rändern der AffektregulierungEnactments durcharbeiten und affektive Resilienz aufbauenEnactments, Mentalisierungsdefizite und RupturenPsychodynamische Arbeit mit nicht mentalisierten EnactmentsDas 'Zurückspulen' und die Erforschung des EnactmentsKann der Therapeut immer (ausreichend gut) mentalisieren?Rupturen, Reparaturen und Metakommunikation anregenTherapeutische Wirkung durch Aufarbeiten von EnactmentsVereinheitlichte Definition des EnactmentDiskrete Ereignisse versus kontinuierlicher unbewusster ProzessEin Enactment-basiertes Modell der therapeutischen WirkungEnactments als präskriptiver oder deskriptiver Aspekt?Wodurch enden Enactments?'Auf die intersubjektive, nonverbale Dimension hören''Mit den Augen hören''Drei Türen zum Unbewussten''Hören auf die dissoziativen Brüche und Zustandswechsel'Die Subjektivität des Therapeuten - SchlussbetrachtungNarzisstische VulnerabilitätVom unilateralen Agieren zum mutuellen EnactmentLiteratur